Vielleicht kennt ihr den Namen Luis Buñuel, jener spanische
Filmregisseur, der für seine surrealistisch angehauchten Filme bekannt ist.
„Dieses obskure Objekt der Begierde“ von 1977 empfehle ich jedoch nicht nur
Liebhabern des Absurden, sondern allen, die sich gern verführen lassen wollen.
Im Mittelpunkt steht das Porträt einer mit Charme betörenden Frau. Es handelt
sich um die 18-jährige Conchita, welche von dem Geschäftsmann Mathieu
eingestellt wird. Der alternde Witwer ist ihr sofort verfallen und bleibt trotz
vehementer Abweisung standhaft im Versuch die junge Spanierin für sich zu
gewinnen. Doch sie treibt ein raffiniertes und zugleich grausames Spiel, indem
sie ihn belügt und betrügt.
Buñuel hat für diesen Film, der einer eher klassischen Handlung
folgt, die ungewöhnliche Idee entwickelt, die Rolle der femme fatale mit zwei
Schauspielrinnen zu besetzen : Àngela Molina spielt die sinnliche Verführerin
und Carole Bouquet die kühle Intellektuelle. Die Figur lässt durch diesen
Gegensatz den obskuren Liebeswahn Mathieus umso deutlicher erscheinen und steht
zugleich als Symbol für die Weiblichkeit.
Und wir als Zuschauer betrachten dieses grausame und zugleich betörende
Wesen auf der Leinwand und wünschen uns insgeheim nie einer solchen Person zu
begegnen. Claire
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